Maimonides
Das Maimonides Denkmal in Córdoba, der Geburtstadt des RaMBaM. |
Mainmonides wurde am 30.3.1135 in Codoba geboren. Er war Sohn eines Rabiners, der selber einen über Spanien hinausreichenden Ruf hatte. Die Familie mußte zuerst Cordoba, dann Andalusien wegen des Drucks zur Konversion zum Islam verlassen. Sie blieb fünf Jahre in Fes, wo sich Maimonides philosophischen und medizinischen Studien widmete. Dann mußte die Familie erneut vor dem religösen Druck fliehen. Nach kurzem Aufenthalt in Palästina landet sie in Ägypten, zunächst in Alexandria, später in Fustat, einem Teil von Kairo. In Ägypten verfasst er seine Hauptwerke, u.a. eine Kodifizierung des Talmuds. In seinen späteren Lebensjahren wird Maimonides Leibarzt des Großwesirs und des Sohnes des Sultans. Er wird nicht nur das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde in Ägypten, sondern von Juden vom Jemen bis Frankreich um Rat gefragt. Er stirbt am 13.12.1204 als vielleicht größter jüdischer Religionsphilosoph des zweiten Jahrtausend.
Maimonides nahm den Aristotelismus seiner Zeit (vor allem Averroes) auf und versuchte diesen mit der jüdischen Religion in Übereinstimmung zu bringen. So ist für ihn die offenbarte Religion wahr, aber für diejenigen bestimmt, die nicht den Zugang zur Philosophie finden können. In der Torah ist für ihn die Wahrheit der Philosophen enthalten, muß vom Philosophen in allegorischer Deutung aber freigelegt werden. Dabei geht er betont vorsichtig und mit philologischer Genauigkeit vor. Außerdem bleiben die Gesetze des jüdischen Lebens von der allegorischen Deutung ausgeschlossen, auch der Philosoph hat sich nach diesen zu richten. Mit dieser Deutung bereiteter den Weg für die Religionsphilosophie des Spinoza. Weniger beachtet, aber nicht weniger bedeutend, ist "Acht Bücher zur Ethik", die u.a. eine rationalistische Affekten-Lehre enthält, wie sie Spinoza später wieder aufnehmen wird. Insgesamt wird man Maimonides nicht als Atheisten bezeichnen können. Aber seine Betonung der Möglichkeiten der Vernunft macht ihn auch heute noch zu einem interessanten Philosophen.
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